BEINLEIDEN

ULCUS CRURIS (OFFENE BEINE)

Der umgangssprachliche Begriff „offene Beine“ (Ulcus cruris) bezieht sich auf eine Wundheilungsstörung der unteren Extremitäten. Diese chronischen Wunden können u.a. aufgrund von venösen, arteriellen und lymphatischen Störungen entstehen. Meist handelt es sich um eine Mikro- und Makrozirkulationsstörung, wie z.B. bei Krampfadern (Varizen). Die Venen transportieren das Blut aus der Peripherie (Füße, Beine) zurück zum Herzen. Dies ist für den Körper ein anstrengender Prozess, da er gegen die Schwerkraft arbeiten muss. In den Venen befinden sich Venenklappen, die ein Zurückströmen des Blutes verhindern. Kommt es nun zur Schädigung von Venen, so „leiern“ diese aus, das Lumen wird größer und die Gefäßwände entfernen sich voneinander. Die Venenklappen können nicht mehr optimal schließen und der Druck in den Venen wird immer stärker. Es entstehen Krampfadern. In den Füßen ist dann der Druck der Blutsäule am stärksten und hier treten auch die ersten Probleme auf. Die Gefäße können das Blut nicht mehr halten und es tritt Flüssigkeit in das umliegende Gewebe über. Die Füße werden dick. Es ist ein Ödem entstanden. Diesen Zustand kann der Körper noch eine gewisse Zeit kompensieren. Ist der Abtransport des venösen Blutes jedoch zu stark gestört, verbleiben viele Schlackestoffe im Bindegewebe. Dies führt zu einer pH-Wert-Verschiebung und einer Vergiftung des Gewebes. Der Körper hilft sich nun, indem er die Haut öffnet und ein Geschwür bildet, aus dem Wundsekret ablaufen kann. Es ist ein offenes Bein (Ulcus cruris venosum) entstanden. Diese Wunde wird nicht heilen, so lange das Bein dick und geschwollen ist. Die oberste Priorität besteht also darin, das Bein zu entstauen. Der venöse und lymphatische Abfluss muss unterstützt werden. Bei der Behandlung der Wunden arbeite ich mit Plättchen aus Reinaluminium, die mit Hilfe von speziellen Werkzeugen genau der Wunde angepasst werden.

In meiner Praxis wird nach der Wundversorgung das Bein mit einem speziellen Zinkleim-Doppelbinden-Verband versorgt. Dieser wirkt antientzündlich und hilft dem Körper bei der Entstauung. Das Bein wird wieder schlank. Schlackestoffe werden abtransportiert. Der Körper kann nun mit dem Prozess der Wundheilung beginnen. Die Kompressionstherapie muss über einen längeren Zeitraum angewandt werden. Je nach Notwendigkeit wird nach der Wundabheilung das Bein mit einem Spezialkompressionsstrumpf versorgt, um Rezidive zu vermeiden. Neben diesen äußerlichen Behandlungsmethoden muss auch der Stoffwechsel reguliert, das Bindegewebe unterstützt und die Leber entgiftet werden.


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